Auf den Tag einen Monat ist es her, dass ich euch hier von meinem Wadenexperiment berichtet habe.
http://trainingsnomaden.blogspot.de/2016/02/ein-paar-gedanken-zur-trainingsfrequenz.html#more
Ein einfaches System. Beginne mit 50 Wiederholungen an Tag 1 und steigere um 5 Wiederholungen bis du bei 100 bist.Das ziehst du für genau einen Monat durch.
Vielleicht ist noch wichtig zusagen die Wiederholungen mit einer Kadenz von 222 auszuführen. 2 Sekunden rauf, 2 Sekunden halten, 2 Sekunden runterlassen.
Versprochen wird einem folgendes:
„You can easily put an inch on your calves in one month with this method. However, you must be consistent. Every day means every damn day. I suggest getting into a routine. Pick a time of the day that you can perform this and stick to it.“
Der Teufel liegt im Detail:
„Every Day means every damn day“
Ich muss gestehen daran ist es bei mir gescheitert. Ich hab die Routine meistens Abends vorm zubett gehen gemacht. Ich glaube 6-7 Tage habe ich schlicht und ergreifend vergessen 🙂
Möglicherweise liegts auch daran, dass die 100WH ganz schön wehtun können oder mit der Zeit recht langweilig werden. Außerdem gibts ja auch noch Facebookposts, Whatzappnachrichten oder sonstige Zeiträuber die wichtiger sind.
Woran es noch gehapert hat ist die Kadenz! ich hab zum Ende hin mal ein Metronom benutzt. Ich war definitiv zu schnell unterwegs….Sich freistehend kontrolliert runter lassen ist zum Teil nicht so leicht.
Trotzdem war der Monat nicht umsonst!
Das Ergebnis ist jeweils 1 cm Umfangszunahme.
Ein netter Nebeneffekt ist, dass ein altes Knieproblem komplett verschwunden ist. in der rechten Kniekehle hat es manchmal in der untersten Kniebeugeposition leicht gezogen. Das ganze war unvorhersehbar und ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Popliteus und Bizeps femoris reagierten auf keine Behandlung. Ich habe das Gefühl, da hat sich etwas „gelöst“ in der Wadenmuskulatur.
Nettes Abfallprodukt.
Das war mein Wadenexperiment!
Mein 7 wöchiger Kreuzhebefokus ist ebenfalls rum.
Das Ergebnis spiegelt sich perfekt in meiner letzten Einheit vom 4.3.16 wieder:
4×125
4×132
4×140
3×150
3×160
2×170
2×180
2×190
1×200
Diesmal ist mir die Hantel bei 200 nicht aus der Hand gefallen. Dafür habe ich erstmals den HookGrip verwendet. Das war definitiv der limitierende Faktor. Epileptisches Zittern der Beine lies auf sich warten. Da geht noch was!
Bei Kniebeugen vorne konnte ich mich auch weiter steigern. Mein letzter Arbeitssatz waren 2×112,5 Kg.
ich muss sagen, dass ich selber etwas erstaunt bin wie gut ich mich steigern konnte.
Mittlerweile ist meine Erholungsfähigkeit so gut geworden, dass ich selbst am Tag nach diesem Hebefest keinen Muskelkater mehr verspüre. Zu schade das ich nun 5 Wochen keine Gewichte heben kann.
Was ist sonst noch so rumgekommen?
- Mein Körpergewicht ist von 87 auf 92 Kilo gestiegen.
- Mein KF% ist optisch unverändert.
- Meine Beweglichkeit hat sich verschlechtert. Das könnte aber auch an viel Schreibtischarbeit liegen.
- Mein Drücken Überkopf ist wieder bei 70 Kilo angelangt. Weit weniger „smooth“ als erhofft aber ich denke das liegt daran, dass ich immer erst nach schwerem Kreuzheben und Beugen gedrückt habe. Der Rumpf spielt da schon eine wichtige Rolle.
- Meine Kraftausdauer bei Klimmzüge ist bei 92Kilo Körpergewicht immer noch bei passablen 17 Wiederholungen. Für mich selber überraschend. Ich habe das 2x am Ende eines Trainings getestet. Das letzte mal nach oben genannter Kreuzhebeeinheit! Da müsste also auch noch mehr drinn sein.
Was habe ich daraus gelernt?
- Ido Portals 6P Regel hat sich bewarheitet. Proper Planning Prevents Piss Poor Performance(oder so ähnlich)
- Der Schmerz verschwindet….Die ersten 3 Wochen konnte ich mich kaum Bücken. Trotzdem bin ich Freitags wieder raus und hab versucht so schwer zu beugen wie ich „sollte“
- Mit Gewicht ging das besser als ohne.
- Ein Coach der einem sagt was man tun soll ist besser als die Stimmen im Kopf die sagen du brauchst noch einen Ruhetag.
- Schweres Training macht hungrig
Wie gehts weiter?
Ich werde am Donnerstag noch ein mal Gewichte heben. Am Samstag ist unser Seminar in Österreich. Danach bin ich 4 Wochen unterwegs. Das heisst Trainingsmässig Schadensbegrenzung. Diesmal ist definitiv mein Abwheel im Gepäck. ansonsten hat die Vergangenheit gezeigt das es immer anders kommt als geplant.
Theoretisch wäre jetzt der ideale Zeitpunkt an meinem einarmigen Klimmzug zu arbeiten.
- Ich bin stärker wie nie.
- Ich bin erholungsfähiger wie nie.
- Ich werde definitiv wieder etwas Gewicht verlieren.
- Ich habe mit Klimmzügen mit Zusatzgewicht gute Vorarbeit geleistet.
Wir werden sehen!
Danach heisst es meine Kniebeuge hinten auf 150 Kilo zu bringen und wieder etwas olympisches Heben.
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