Yuval Avalon Seminarbericht 2

Auf gehts mit Teil 2:
(Teil 1)

Über
Mobility Training:


Ist
einer DER Faktoren! Je besser die Beweglichkeit desto weniger Kraft
wird benötigt. Vor allem bei Press HS, Pike usw. ist es der
Schlüssel zu Erfolg.


Wichtig
beim Mobility Training ist, dass es AKTIV geschieht, vor allem in den
Schultern ist dies sein oberstes Prinzip. Niemals passiv in die
Gelenke drücken, z.B. beim downward-facing dog immer maximale
Elevation und in den Boden drücken.


Wenn
man so den Handstand übt ist das alleine schon ein gutes
Beweglichkeitstraining für die Schultern.


Er ist
auch ein großer Fan von Hängen.

Einerseits zu Verbesserung der
Beweglichkeit, andererseits auch als eine Art Ausgleich nach dem
Handstandtraining um der Kompression entgegenzuwirken.


Beweglichkeit
in den Hüften ist auch sehr wichtig, er selbst verwendet keine
Gewichte zum Stretching (ala Loaded Stretching) weil seine
Beweglichkeit schon so gut ist dass er das nicht mehr braucht. Er
dehnt aber täglich! Auch während des Seminars wenn er Theorie
behandelt hat war er ständig in Squat, Halfsquat oder Straddle, er
ist nie einfach nur passiv am Boden rumgesessen.


Er
meinte letzten Endes ist die Methode egal, wichtig ist die
Regelmäßigkeit (kommt einem bekannt vor? ;))


Zum
Krafttraining:


Handstand
ist natürlich sein Krafttraining, er verwendet keinerlei Gewichte.
Das Handstand Training gleicht er mit Ring Training aus (war ja mal
Turner), für die Beine macht er nur einbeinige Squat Varianten usw.
Er meinte aber, wenn er in einer Show viel Akrobatik und
Partnerübungen machen müsste, würde er wieder mit Gewichten seinen
Rücken und Beine stärken. Da er Jahre lang Turner war kommt die
Kraft in den Beinen wieder sehr schnell zurück.


Prehab
und Rehab:


Für
ihn ist Handstand Arbeit ansich schon eine geniale Prehab, vor allem
in Kombination mit dem Hängen und Ringtraining. Typisches Physio
Gummibandtraining als Prehab verwendet er gar nicht, nur bei
Verletzungen würde er solche Tools verwenden.


Zum
Aufbau eines Handstandtrainings:


Er
betonte dass das extrem individuell ist. Hat im Techniktraining nie
auf lange Haltezeiten Wert gelegt. Korrekte Positionen für 20
Sekunden halten, dann wieder raus. Das richtige „Feeling“ ist
entscheidend, dann weiß man auch wann man bereit für die nächsten
Progressionen ist. Wenn man die korrekte Position im freien HS
einnehmen kann braucht man die Bodyline drills am Boden bzw. an der
Wand nicht mehr machen. Dh. wenn man es an der Wand korrekt
hinbekommt, muss man die Drills am Boden nicht mehr üben.


Auch
Bent Arm work, dh. HSPUs usw. sind extrem wichtig, macht er eher am
Ende des Trainings. Abschließend noch Endurance Sets, die man immer
anspruchsvoller gestaltet. Wir haben z.B. als Abschluss noch 3 x 60
Sek HS gemacht (1:1 Pausen). Das klingt vielleicht leicht, nach 6
Stunden Handstand Training aber alles Andere als leicht, nur wenige
haben da durchgehalten.


Wenn
man den Fokus auf das Handstand Training legt am besten täglich
trainieren! Es ist besser 6x/Woche 30min zu trainieren als 3x/Woche 1
Stunde. Wenn man gut werden will sollte man täglich ca. 2 Stunden
investieren. Für den einarmigen Handstand sogar 3 Stunden/Tag. Er
selbst hat ihn sich selbst in ein paar Wochen beigebracht, hatte aber
ne gute Basis durch das Turnen. Es ist sehr individuell, er hat
Freunde die dafür 5 Jahre gebraucht haben.


Für
den einarmigen HS:


Yuval
ist kein Freund von Benchmarks, wobei ein guter 60s Handstand ein
ungefährer Richtwert ist um mit dem OAHS zu beginnen. Das wichtigste
ist das sicher Gefühl. Gute Vorbereitung sind Walks nach vorne und
hinten im freien HS (mit korrekter Position und vor allem zur Seite
gehen (am besten an der Wand, sonst ist es anfangs zu schwer auf die
Details zu achten.


Die
größten Fehler beim OAHS Training:


Sobald
das Gewicht auf einen Arm geht machen viele den Fehler, dass das
Gewicht Richtung kleiner Finger verlagert wird. Es soll aber
weiterhin auf der Zeigefingerseite bleiben, das hilft den Arm
vertikal zu halten.


Bei
der Gewichtsverlagerung knicken viele im Oberkörper/LWS so ein das
sie eine Art Counterbalance machen (zu sehen bei HS Wallruns -> so
soll es nicht sein). Viel mehr knickt man ganz leicht auf die Seite
auf der man stehen will und lässt dann den Körper in die selbe
Richtung folgen. Ist relativ schwer zu erklären, leicht zu zeigen…
Yuval ist aber auf keinen Fall gegen Wallruns, diese haben nur ein
anderes Ziel.


Der
Arbeitsarm muss immer Vertikal bleiben und maximal in den Boden
pressen.

4 Kommentare

  1. Oliver & Thomas, vielen Dank! 🙂

    Ich hätte noch eine Frage: Mein größtes Problem ist meine Rippen einzuziehen. Ich habe bei Bodylinedrills kein Problem damit, sobald ich im Handstand bin (auch an der Wand) schaffe ich das aber nicht mehr. Kennt ihr da eine Abhilfe?

  2. Hey Sascha,

    gerne!
    Ich kenne das Problem. Ich denke, dass es trotzdem noch an fehlender Extension in der BWS und ungenügender Schulterflexion liegt, da können die linedrills am Boden leicht täuschen. Kannst du dich mit Rücken zur Wand, Fersen berühren die Wand, Beine zusammen, Arme 180° über Kopf und in Elevation so hinstellen, dass die LWS die Wand berührt?

    Ein Tipp den ich aus dem GB Forum kenne der helfen soll: Schultern leicht in Protraktion bringen, das bringt die Rippen rein. Allerdings hat sich Yuval dagegen ausgesprochen…

    • Hey, vielen lieben Dank für den Tipp! Darauf wär ich NIE gekommen! Fühlt sich an als wäre das ein super Drill für die nächste Zeit. Ich schaffe es gerade mal, mit der Hüfte die Wand zu berühren, damit ich das mit der LWS schaffe, braucht es wohl noch ein bisschen Training 🙂

      Nochmals VIELEN Dank! Ihr seit hier echt Klasse!

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