Ein Leser war so nett mir seine Erfahrungen vom Ido Portal „Corset Workshop“ zur Verfügung zu stellen. Ich war mal so frei, die Links zu ergänzen. Mit etwas Glück werden Fragen in den Kommentaren beantwortet.
Sa 9:00 Uhr: offizieller Start. die Herrschaften verspäten sich eine
gute viertel Stunde. Relativ zügig werden die
„Verschwiegendheitsklauseln“ sowie das Handout für die Inhalte
ausgeteilt. Ca. 10:00 Uhr kann es dann losgehen.
Der erste Teil: Joint
Mobility- sein Handout ist eine Enzyklopädie, die alle Gelenke
berücksichtigt. Auf einzelne Bewegungen werde ich nicht eingehen. Im
Prinzip das, womit in jeder Capoeira- Stunde angefangen wird
http://idoportal.blogspot.de/2009/07/preparations-for-our-daily-training.html
nur sehr
präzise, unter Berücksichtigung von offenen und geschlossenen
kinetischen Ketten und mit dem Verweis, dass das Nervensystem dadurch
geschult wird. Idos Ideen über seine „Terminology“ und allgemeine
Bewegungslehre (im Prinzip das, was auch in den Notizen deines Links zu
finden ist)
http://wordpress.trainingsnomaden.de/ido-portal-seminar-notizen/
streut er hier und da ein, bringt immer wieder Beispiele,
lässt sich über die Welt aus…. Fragen beantwortet er kurz und immer
mit dem Verweis auf die Zeit. Um 15:00 Uhr dann eine Pause, danach das
Gleiche wieder und wir überziehen eine gute Stunde.So 9:00 Uhr:
Es geht weiter mit Teil zwei, ebenfalls anhand des Skripts: Joint Prep.
Wieder der ganze Körper. Präventionstraining für die Gelenke mit vielen
Beispielen zur Anwendung. Die Zeit ist wieder sehr knapp, viele Sachen
werden Weggelassen. Fragen zur Trainingsplangestaltung werden nur Anhand
von Beispielen beantwortet. Das angekündigte 45 Tage Wushu Protokoll
wird gar nicht behandelt.Idos Secrets? Wer sich Thomas Kurz zu
gemüte führt (hatte ich ca. 3 Monate vor dem Workshop), wird über die
Wirkmechanismen viel finden. Isoliertes Krafttraining in den „Ecken“
(persönlicher ROM) unter Berücksichtigung der Adaptionszeiten von
Sehnen, Gelenken etc. ist da für mich hängen geblieben.
Dass Idos
Leitthema die Angst ist, hat er in diversen Posts schon offenbart. Das
sich Angst auf das ZNS auswirkt ist kein Geheimnis. Für einen
mitteleuropäischen Kriegsdienstverweigerer aber nicht ausreichend. Die
Erkenntnis (meine persönliche), dass „Langgliedrigkeit“ eines größer
gebauten Menschen und die damit zusammenhängenden Hebelwirkungen eine
indirekte Schutzfunktion auslösen und der Körper mit gutem Grund
Einschränkungen setzt hat sicher etwas mit den persönlichen
Fragestellungen und Horizonten zu tun.
Dass es sich beim
Bewegungslernen und einen Prozess Handelt wie bei jeder Lernaufgabe
steht auch schon länger geschrieben. Ich würde gerne den Vergleich zum
Sprachlernen her nehmen: ohne Alphabet (Joint Mobility) und Wortschatz
(Isoliertes Krafttraining) keine Sätze (Komplexe Bewegungen) und keine
Konversationen (Bewegungsspiele zu mehrt). Habe ich das Gefühl zu
lispeln, sollte ich einzelne Wörter üben usw.
Also seine Secrets
sind wohl die einzelnen Bewegungen, die er für die Muskelgruppen her
nimmt. Viel findet man im Netz. Machen muss das selber. Die Geduld für
den Fortschritt muss man auch selber haben. Außerdem vermittelt er einem
das Gefühl, dass es auf seine Art auf jeden Fall geht. Dafür muss man
Seminare leiten können, die Aufmerksamkeitspanne nicht
abbrechen lassen, die Leute catchen, Präsenz zeigen, einen Weg geben.
Das kann Ido.
Dieses Gefühl, dass es SO geht hatte mir einiges gegeben und ich konnte mich danach wieder mehr auf das Tun konzentrieren.
Wie ist denn das mit der Angst als Leitthema gemeint?
Wenn man ihn fragen würde wäre sein Leitthema meinem Eindruck nach Movement.
Zwei Dinge fallen mir spontan zum Thema Ido+Angst ein:
1: Angst=Risiko=mehr Muskelaktivierung
2. bezogen auf Beweglichkeit: Das ZNS hat Angst die End ROM zuzulassen und muss durch Kontraktionen langsam daran gewöhnt werden. (auch Kurz/Laughlins Philosophie)
Sollte der Verfasser nicht demnächst selber darauf antworten werde ich ihm mal eine Mail schreiben.
Beste Grüße
Ja, Thomas hat recht. Nur wurde dieses "Angstthema" IMO zu sehr ausgebreitet, weil es ja auch um Schutz geht- außer man war eben im Krieg, dann macht es wieder mehr Sinn, weil man viel Angst hatte. Ido hatte die Angst als eines seiner Themene in diversen Posts mal angesprochen- ich kann leider nichts zitieren… Im Prinzip Erbsenzählerei von meiner Seite.
Und sicher behauptet Ido, dass es ihm nur um Movement geht…
@Thomas: der erste Link ist leider nicht das, worum es geht. Es geht dabei wirklich "nur" um Joint Mobility- so fangen bei uns Capoeiratrainings an. Der Link gehört zum Thema Prävention, also das, was am zweiten Tag behandelt wurde.
Beste Grüße, Mo