Klokov und Co.

„In weightlifting we don’t do coretraining Ladies and Gentlemen. Thats what overheadsquats are good for.“

Für mich seit geraumer Zeit ein muss. Sei es zur Mobility oder als Teil des Krafttrainings. 15x das eigene Körpergewicht überkopf zu beugen ist das angestrebte Ziel. Beweggründe dazu ein andern mal.

Klokov und ich sind also einer Meinung. Direkt sympathisch der Typ.

Leider war uns der Zugang zum Gym verwehrt. Das heisst keine Langhantel. Dafür hat sich tatsächlich die Sonne nochmal blicken lassen und seit langem vernachlässigte Muscleups und andere Ringkunststücke wurden mal wieder vorgeturnt. Hier ging es dann gut zur Sache. Vor allem Muscleups wollte ich mal wieder ausreizen. Handgelenksverletzungsbedingt konnte ich seit Anfang März keine tiefen Ringdips, also keine Muscleups durchführen. Unerwartet gut gingen mehrere saubere Serien. Irgendwas scheint also im Moment zu laufen. Auch Scapula Pulls sollten ein Thema sein. Wer die noch nicht im Plan hat…selber Schuld.

Produktiven Austausch über Vergangenes gab es trotzdem.
Mein Leidensgenosse durfte wie zuletzt erwähnt, 2x die Anwesenheit des charismatischen Russen genießen.

Um das Geschwafel mal wieder abzukürzen, direkt zum Sache:

 

1. Klokov betritt den Raum
2. Klokov zeigt erstmal wer der Chef ist und reisst 1 rep nach der andern ,von den Knien über den Kopf. Scheibe für Scheibe bis er bei knapp 190 Kg ist.
3. Klokov erzählt zwischendurch mal Anekdoten zu seiner Person.

Unter anderem, dass er sich seit ca 10 Jahren selber coacht und seine Erfolgskurve somit steil nach oben zeigen ließ.
Ein bissl was zu Supplementen. Aminosäuren, Vitamine, Creatin und wie schwer es ist in Russland an vernünftige Qualität ranzukommen.

4. Klokov demonstriert zwischendurch mal Frontsplit/Sidesplit/Pankake. Geheimniss ist, dass er das kann seit er 12 ist. Er wurde so „gemacht“ und ist so „geblieben“

5. Klokov geht ans Eingemachte. Das heisst die beiden olympischen Übungen werden aufgedröselt.

6. Jetzt nimmt er sich Zeit für verschiedenste Technikübungen. Er geht auf jeden Teilnehmer individuell ein. Die Technik wird überprüft und einstudiert.

7. Eine Sache die ich für mich schonmal mitgenommen habe ist ein Trick für die Griffweite beim Reissen. Simpel. Die Stange wird genau so weit gegriffen, dass sie im entspannten Stand auf den Hüftbeugern liegt.

8.Von hier geht es  in eine scheinbar effektive Technikübung über. 3x kräftig mit der Stange auf die Hüftbeuger haun, dann runter in die normale Snatchposition und ab geht die Post. Man haut also genau auf die Stelle mit der man den „kick“ nach oben gibt. Liest sich gut.

9. Klokov referiert über Trainingsplanung:

Mo, Mi, Fr   Techniktraining. Das heisst die Olympischen Übungen mit 80-90%1rep Max
Di, Do, Sa Krafttraining mit Backsquats und Co

Jetzt kommt das Interessante. Er schreibt nie die Gewichte auf. Er arbeitet immer nach Gefühl. Auch die Set/rep Schemen frei nach Gefühl. von 10 Singles bis 5×5. Alles Querbeet.

10. Klokov erstellt individuelle Trainingsprogramme für die Verbesserung der beiden Lifts

Mehr Infos zur Trainingssteuerung unter Punkt 9. Der Plan wird am besten 3x/Woche ausgeführt und der „Lunch“ist integraler Bestandteil.

11. Klokov gibt noch ein paar Tipps.

Z.B soll man nur Heben wenn man weiß, dass man die Wiederholung schafft. Das ZNS merkt sich Fails.

Oder: Die Technik ist das A. und O. Wer sich die Videos auf seinem Channel anschaut weiß, das in der Jugend ordentlich Grundlagen gelegt wurden.

Oder: Man soll gefälligst einen Trainingsplan über mehr als 2 Wochen ausprobieren!!!! Meine Rede.

Oder: Der untere Rücken ist das wichtigste! Daher ist Klokov auch ein großer Fan von Backextensions. Zum Warmup oder auch zur lokalen Ausdauerverbesserung. Irgendwas von wegen 110 nonstop wird gemunkelt.

Oder: Die Balance ist von entscheidener Bedeutung. Das heisst mit beladener Hantel auf den Zehen stehn können.

12. Wrist Prep. Wichtiges Thema.
Habe ich schonmal verlinkt: http://trainingsnomaden.blogspot.de/2013/12/wrist-prep-from-russia-with-love.html#more

13. Kostenpunkt 500 Franken für 2 Tage. Also knapp 410 Euro.

Da hätte ich mehr erwartet. Vor allem auch weil meine Merkfähigkeit durch zuviel Blut im Kopf auch etwas eingeschränkt gewesen ist. Mit andern Worten das Geschriebene ist nur ein Abriss von all den nützlichen Details und Technikkniffen die scheinbar vermittelt wurden.

Jetzt müsste ich nur noch mit Gewichtheben anfangen. Dann könnte ich das ein oder andere vielleicht auch selbst gut gebrauchen.

Ich persönlich war von dem Bericht total positiv überrascht. So hatte ich an ein weniger individuelles, mehr als Schaulaufen ausgelegtes, Abzockerseminar gedacht. Daumen hoch. Kein Wunder, dass mein Kamerad voraussichtlich im kommenden Frühjahr zu Klokov nach Moskau fährt um die 3 Runde einzuleuten.

Fragen leite ich gerne weiter falls irgendwas auf der Seele drückt.

 

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