Wheyprotein aus Weidemilch? Was steckt dahinter?

Heute gibt es ein paar Neuigkeiten rund um ORGAINIC und ein paar Hintergrundinformationen zu Begriffen wie WEIDEMILCH und Co.
Nachdem

Die zwei sympathischen Friedberger Jungunternehmer,  haben zuletzt hart an der Entwicklung neuer Produkte gearbeitet. In kürze gibt es Neuheiten wie z.B das erste micellare BIO-Casein!.

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Weidemilch und Co.
Betrachtet man die Marktsituation streben immer mehr Unternehmen auf den hart umkämpften Markt und für den Verbraucher wird es immer undurchsichtiger was ein Qualitätsprodukt wirklich ausmacht.

Ein besonderer Dorn im Auge ist mir persönlich die Bezeichnung WEIDEMILCH bzw. Eiweiß aus Weidemilch.
Ich möchte mich hier ganz klar positionieren und mal öffentlich darauf verweisen:

WEIDEMILCH ist ein ungeschützter Begriff!(Stand 12/2016)
Das bedeutet in extremfällen hat eure Kuh vor dem Melken lediglich zwischen Viehtransport und Stall einmal eine Weide von weitem gesehen….Wenn es gut läuft  jeweils 6 Stunden pro Tag an 120 Tagen im Jahr! Von Futterauswahl, Antibiotikagabe usw. will ich nicht anfangen.
Bevor ich hier noch viele Worte verliere möchte ich einmal die Verbraucherzentrale zitieren:

„Der Begriff „Weidemilch“ ist lebensmittelrechtlich
dagegen nicht geregelt. Es sagt aus, dass die Kühe während der
Vegetationsperiode Weidegang haben. Manche Hersteller geben konkrete
Angaben zur Dauer der Weidehaltung an, sowohl zur Mindestanzahl an
Weidetagen im Jahr als auch zur Weidedauer pro Tag. Bei anderen findet
man dagegen kaum Informationen auf der Verpackung.

Weiterhin bleibt oftmals unklar, woraus die zusätzliche Fütterung
sowohl im Sommer als auch im Winter besteht und ob es Vorgaben für die
Tierhaltung im Winter gibt. Einige, aber nicht alle Anbieter, verzichten
auf gentechnisch veränderte Futtermittel. Eine externe Kontrolle ist
nicht immer vorhanden.

Aus Sicht von Lebensmittelklarheit.de besteht bei Bezeichnungen wie
Weidemilch ein hohes Täuschungspotenzial. Solange es keine
rechtsverbindlichen Definitionen gibt, sollten die Anbieter ihre
Kriterien auf der Verpackung klar benennen.“(QUELLE)

Weiterführende Links:
http://www.lebensmittelklarheit.de/kurzmeldungen/keine-einigung-ueber-standards-fuer-weidemilch-dialog-zwischen-lebensmittelklarheitde
und
http://www.lebensmittelklarheit.de/forum/weidemilch-und-heumilch

Für 1 KG Molkeprotein sind ungefähr 300 Liter Milch notwendig. Somit nimmt man als Konsument erheblichen Einfluss auf die Nachfrage an artgerechter Tierhaltung. Ein nicht zu unterschätzender Punkt! letztlich rechtfertigt das meiner Meinung nach auch den etwas höheren Preis für den Endverbraucher.

Die komplette EG-verordnung ist übrigens für jeden frei zugänglich:
https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Nachhaltige-Landnutzung/Oekolandbau/_Texte/EG-Oeko-VerordnungFolgerecht.html

Im Gegensatz zu leeren Versprechungen gibt es für die Produktion von BIO-Milch gesetzliche Vorgaben und Kontrollen bezüglich Haltung, Futter, Schlachtung und Dingen wie Antibiotika, Platz usw.

Sicherlich gibt es hierauch schwarze Schafe, trotzdem ist es wenn es um die Auswahl eines Proteinpulvers geht die EINZIGE Möglichkeit zumindest mitzubestimmen, was man da in sich reinkippt!

Wünschenswert wäre es, wenn BIO-Verbände wie Demeter o.a. irgendwann beginnen ihr eigenes Protein auf den Markt zu bringen. Das geht allerdings nur wenn die Nachfrage nach Eiweiß aus nachhaltiger Produktion enorm ansteigt. Bis dahin bleibt einem nur wenig Auswahl: EG-Bio kaufen oder komplett verzichten.

Einen wie gewohnt gut geschriebenen Artikel zum Thema Heumilch, Weidemilch und Co. findet ihr bei Urgeschmack:
http://www.urgeschmack.de/heumilch/ 

In seinem Artikel wird meiner Meinung nach sehr schön aufgezeigt was aktuell falsch läuft und wie man selbst Einfluss nehmen kann.

Ich freue mich auf euer Feedback!

3 Kommentare

  1. Hallo,
    300 Liter Milch für 1 kg Molkenprotein, das ist ja Wahnsinn! Ich hoffe die „Reste“ werden sinnvoll verwertet.
    Den Begriff Weidemilch sehe ich ebenfalls kritisch. Besser ist es, nach (Bio-)Heumilch oder Bio-Milch Ausschau zu halten. Ich habe mal verschiedene Whey nach ihren Zertifizierungen verglichen:
    https://weidewhey.de/vergleich.html

    • Whey Protein Herstellung *ist* Resteverwertung. Molke wird ansonsten gerne für die Schweinemast verwendet, weil niemand das Zeugs freiwillig zu sich nehmen will. Andersrum betrachtet lässt sich aus den „Resten“ der Whey Produktion hervorragend Käse herstellen.

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