Yuval Avalon Seminarbericht 1

Mein guter Freund Oliver war so freundlich mir einen kleinen Bericht zur Verfügung zu stellen.

Hört sich extrem genial an und macht Laune auf Ansbach 2015. Auch wenn das für mich wohl kein Thema sein wird.

Viel Spaß bei Part 1:

Yuval
Seminar


Zweitägiger
Workshop mit Yuval Ayalon bei Crossfit Triller in Wien


Ich
kann es schon vorweg sagen, absolut genial, definitiv der beste
Workshop den ich bisher besuchen konnte. Die Teilnehmer Zahl war
relativ gering und somit perfekt um viel zu lernen. Darüber hinaus
trifft man einen freundlichen, zugänglichen und down to earth guy
wie Yuval selten.

Keine Spur von „Guruismus“. Und das auch noch
zu einem Preis bei dem andere Gurus wahrscheinlich nicht mal ein
halbstündiges Telefoncoaching geben würden. Was mir auch sehr
positiv auffiel: Yuval war der erste Lehrer der wirklich keinerlei
Seitenhiebe auf andere Mitbewerber abfeuerte. Und das hat er
definitiv auch nicht nötig. Von Anfang an wurde klar gestellt,
Fragen sind jederzeit erwünscht und es wurde auch sofort auf alles
eingegangen. Er hatte zwar einen klaren Ablauf im Kopf aber war bei
Fragen extrem flexibel und hat sofort Änderungen vorgenommen wenn es
denn nötig/passend war. Das Beste (und das zeigt auch mit welcher
Leidenschaft er arbeitet): Das Seminar war an beiden Tagen bis 16 Uhr
angesetzt. Am Samstag meinte er aber, wir können so lange weiter
machen wie wir wollen, er ist schließlich hier um zu arbeiten.
Unglaublich genial! Er ist gerne auf jeden individuell eingegangen,
hat wirklich alles beantwortet. Ich denke, jeder dem es wichtig war
weiß nun auch genau was er individuell zu tun hat. Ich bin dann ca.
nach zwei Stunden gegangen, kraftmäßig war einfach nicht mehr viel
drinnen und der Kopf rauchte vom vielen HS Training. Auch an Tag zwei
wurde eine Stunde überzogen, Yuval musste aber noch seine Maschine
zurück nach Paris erwischen.


Persönlich
konnte ich wirklich wahnsinnig viel mitnehmen. Ich weiß nun genau
wie ich meine diversen Defizite im Handstand angehen kann und konnte
meine Form und auch mein Feeling Überkopf sehr gut verbessern, und
das innerhalb von zwei Tagen. Ich kann nur jedem, der Interesse am
Handstandtraining hat, eine Teilnahme an einem seiner Workshops, die
gerade ca alles 2 – 3 Wochen stattfinden, empfehlen.


Zum
Aufbau des Seminars:


Vom
theoretischen Input abgesehen, fingen wir mit sehr intensiver
Wristprep an, hier war zum größten Teil alles bekannt, sieht man
von leichten Variationen ab.


Danach
ging es zu den Bodyline drills im Stand, Bauchlage, Rückenlage, im
Stand an der Wand, Im HS an der Wand (Bauch und Rücken). Diese waren
vom Prinzip her zwar bekannt, es waren aber auch einige coole
Neuerungen dabei. So z.B. auch den Hollow Body in der „Schubkarren“
Variante mit Partner der die Füße hält und immer plötzlich einen
Fuß loslässt, die Position muss gehalten werden -> nicht leicht,
gar nicht leicht…


Vor
allem im Stand an der Wand mit einem Stock in den Händen hatte ich
für mich ein persönliches Aha! Erlebnis und konnte meine Schultern
super öffnen.


Generell
wurden viel Partnerübungen im Freien HS gemacht, hier war für mich
persönlich vor allem die optische Kontrolle wichtig und ich konnte
sehr viel von den Verbesserungen Yuvals und den anderen Teilnehmern
profitieren.


Darüber
hinaus haben wir viel an Straddle und Pike Press gearbeitet und
passende Drills dazu. Ein genialer Drill auch für die Planche war
dabei. Witzig dabei war dass dieser ausnahmslos jedem Teilnehmer die
Socken zerstört hat, hehe. Sehr stolz war ich auch als ich ne
Straddleplanche gemacht hab und Yuval meinte dass sie gut war. Das
von ihm zu hören war schon genial.


Darüber
hinaus haben wir an beiden Tagen mit HS Blöcken trainiert. Diese
sind neben einer lustigen Spielerei und Abwechslung auch ein
großartiges Tool um den Einarmigen zu erreichen.


Zu
guter Letzt waren auch noch HSPUs und Progressionen bzw. Regressionen
dabei. Hier konnte ich am zweiten Tag meine Form sehr gut verbessern,
dank eines wirklich guten Tipps von Yuval. Stichwort: Vertikale
zwischen Füßen und Händen soll erhalten bleiben!)


Ein
großes Lob geht auch an die Köche die uns in der Pause bewirtet
haben. Hühnerbrühe mit viel Gemüse, verschiedenste, vor unseren
Augen frisch zubereitete Smoothies, selbstgemachte Energieriegel aus
Nüssen, Samen, Trockenfrüchten und Kokosöl und natürlich Kaffee
(mit der von mir ausgelassenen Möglichkeit ihn „kugelsicher“ zu
machen ;)). Und das Beste: Alles war aus eigenem Anbau (selbst die
Hühner!) und in Bioqualität. (An die Schlaumeier: Ja, Kaffee,
Kokosöl usw. natürlich nicht ;)). Ich sag mal, das feine Essen hat
die Qualität meiner Handstände direkt nach der Pause nicht
unbedingt verbessert… 😉


Genug
davon, nun zu den Details bezüglich des HS (hier hab ich sicher ein
paar Dinge vergessen, da ich mich mehr auf die eigentliche Praxis
konzentrieren wollte (was auch Yuval am Anfang des Seminars betont
hat), als auf das Schreiben von Notizen. Da ich aber
erfreulicherweise Bekanntschaft mit einem weiteren Leser von
Trainingsnomaden machen durfte, wird vielleicht noch von dieser Seite
her ergänzt.


Handstand
Linie – Checkpoints:


Maximale
Plantar Flexion (wenn es krampft macht man es richtig, wird mit der
Zeit besser)


Knie
komplett durchgestreckt, Beine werden gegeneinander gepresst


Becken
wird nach hinten gekippt (Glutes anspannen…)


Bauch
nach Innen Richtung Wirbelsäule


Brust
nach Innen


Maximale
Elevation der Schultern, dh. so fest wie möglich in den Boden
drücken, optimal wären 180° Flexion. Der Trapezius pars descendens
sollte Butterweich sein wenn man es richtig macht.


Hände
Schulterbreit, Arme vertikal


Fingerposition:
Yuval präferiert Zeigefinger parallel, gibt aber auch Mittelfinger
parallel


Finger
werden gespreizt und dann so in den Boden gekrallt, dass die
Mittelgelenke in der Luft sind, Grundgelenke haben Bodenkontakt!


Kopfposition:
Im Basis Equilibre Handstand Extension im Nacken (bleibt aber
trotzdem „lang“), Blick geht ca. Richtung Fingergrundgelenke im
Vergleich zum Turnerhandstand wo Kopf neutral bleibt.


Atmung
nicht vergessen, ist aber flach.



Generell sollten Füße und Hände eine Vertikale bilden. Das ist das
A und O. Wenn aufgrund von Mobility Defiziten z.B. in den Schultern
nicht die „perfekte“ Linie gehalten werden kann, ist es ok mit
Becken und Brustkorb zu kompensieren, viel wichtiger ist es die
Vertikale zwischen Füßen und Händen zu bekommen/halten, heißt
aber nicht dass er Bananen akzeptiert, ganz im Gegenteil!


Yuval
legt viel Wert auf Bodyline Drills am Boden, im Stand, im Hang, an
der Wand mit maximaler Spannung in der Muskulatur um die korrekte
Position zu bekommen. Wenn man es mal kann soll der Handstand aber im
Prinzip genauso „effortless“ werden wie das Stehen auf zwei
Beinen. Dh. auch je besser die Linie (Vertikale!), desto weniger
Muskelspannung wird benötigt.


Eine
weitere Hilfe für die korrekte Linie sind Ankle-weights (nicht zu
schwer), da sie sehr schnell aufzeigen, ob man sich in der erwähnten
Vertikalen Linie befindet.

5 Kommentare

  1. Hallo zusammen,
    ersteinmal ein großes Dankeschön an Dich, Thomas, dass Du hier eine Plattform bietest! Danke Olli, für den Bericht! Atmosphärisch und inhaltlich eine Runde Sache!
    Ein line-drill ist mir noch wichtig zu erwähnen: man stellt sich aufrecht hin und versucht sich in die Linie zu bringen, die man im Handstand hat (Beine anspannen, Becken leicht vor etc.). Dann lehnt man sich leicht nach vorne über die Zehen und lässt sich zurück pendeln. Das ganze dann langsam und konzentriert (!!!) wiederholen, bis man das Gleichgewicht gefunden hat, und zwar mit einer leicht nach vorne gelehnt. Das entspricht der Spannung, die man im Handstand hat. Die Hände kontrollieren dann die ganze balance mit einer minimalen Tendenz das Gewicht über die Finger fallen zu lassen. Das fand ich eine recht geniale Übung.
    Ansonsten kann ich nix hinzufügen außer, dass es super Spaß gemacht, was auch an den Teilnehmern und Trainingspartnern wie Olli glegen hat!

    Beste Grüße,
    Moritz

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