Walk the Fire – Tristan Kobayashi – Seminarbericht

Walk the Fire

 

Ein derart verrücktes Wochenende hatte ich bei weitem nicht erwartet! Danke an Nil Teisner und Motion Impulse, dass ich so kurzfristig noch teilnehmen konnte!

 

Wer Tristan kennt weiß bestimmt schon, dass er ein total abgedrehtes Genie ist. Das heißt manchmal springt er ein wenig von Thema zu Thema und man könnte meinen er schweift ab weil er plötzlich anfängt aus seinem Wissensfundus zu referieren. Am Ende kommt er aber doch wieder zurück zur Sache und der rote Faden ist deutlich erkennbar. Die ein oder andere verrückte Sache muss man abesten selbst erleben.

 

Thema von letztem Wochenende: „Floor Arcrobatics“

Für mich persönlich sehr cool weil ich mich doch eher zu den koordinativ unbegabteren Gesellen zähle. Am Ende des Tages konnte ich tatsächlich einen Fw Walkover, Macaco, Au de Costas und andere Bewegungen die für mich ohne Anleitung unerreicht bleiben würden. Auch ein Rückwärtssalto ist mit entsprechendem Üben nicht mehr unerreichbar fern!

Tristan hat definitiv ein gutes Auge und eine eigene lehr herangehensweise die definitiv funktioniert. Es ist immer ein sehr großer Unterschied anspruchsvolle Bewegungen zu können und sie zu vermitteln. Details wie Nuancen der Handposition oder Blickrichtung haben hier den entscheidenen Unterschied gemacht!

 

Hier ein Tutorial zu schreiben macht wenig Sinn daher beschränke ich mihc in meinem Bericht auf ein paar interessante Fakten und Details:

 

  • Akrobatik Training für Erwachsene

Das Konzept der „Baby Steps“ ist absolut zielführend und für mich definitiv Mittel der Wahl. Soviel Matten, Spotten und teilbewegungen wie irgend möglich. Genauso aber so schnell wie möglich eben jeden Support vermindern. Ansonsten tritt man auf der Stelle.

 

Tristans Ansatz ist es solch komplexe Bewegungen ebenfalls ONLINE zu vermitteln mit Vorraussetzung das der Client nichts als Beton zur Verfügung hat. Ein ausgefeiltes System mit perfekten Progressionen bzw. o.g. „Baby Steps“ist da sicher notwendig. Wir hatten das Glück auf einer Airtrack aka Trampolinbahn üben zu können. Innerhalb eines Tages ist da echt eine gute Basis geschaffen worden. Hat mich sehr gefreut und da will ich definitiv drann bleiben und weiter Bewegungsfreiheit zurück erkämpfen!

 

How was the first day for you?

Today morning i felt old…now i feel much younger again!

 

So meine Antwort auf seine Frage am Ende von Tag 1. Am nächsten morgen dann wieder steif wie ein alter Sack 🙂

 

  • Physical Alchemy Stretching

Tristan hat uns hier an seinem frisch erworbenen Wissen teilhaben lassen. Schaut euch mal Dave Wardmans Material an bzw. versucht noch schnell ein Seminar zu buchen so lange er in Europa ist. Alternativ kommt am besten zur Free Arts of Movement Convention um an einem von Emmet Louis Workshops teilzunehmen(145€ für ein ganzes W.E.!)

Free Arts of Movement Convention 2017

 

Wir haben zu beginn des Workshops eine verrückte Partner Wirbelsäulen Drehdehnlage gemacht die sich in Worten kaum beschreiben lässt.

 

Interessant ist trotzdem die Theorie dahinter:

 

Durch Polstern und ein Gefühl der Sicherheit wird das Nervensystem animiert sich zu entspannen und neuen Bewegungsmöglichkeiten frei zu geben. Vorsicht: Nur für ca 1-2x die Woche da es sehr Intensiv ist.

 

Was interessant ist: Mobilisation der WIrbelsäule in Rotation hat immensen Einfluss auf die Beugung und Streckung. hat sich danach definitiv gut angefühlt. So ist auch Tristans Meinung dazu. „More Bang for your Buck“

  • 3 Nützliche Tools
  1. Der Boon Ball

Der kam mir doch sehr von Sascha Faltinger bekannt vor! Schaut mal in dem Interview vorbei das er mir gegeben hat und checkt dieses Gerät aus um eure Wirbelsäule zu befreien!

Interview Sascha Faltinger

2. Flossing Band/Voodoo Band

Ein Multitool für dynamisches Schulteraufwärmen, Flossing, zur Erleichterung bei Ringübungen oder zur Zombieabwehr(So Tristans Beschreibung)

Macht definitiv Sinn. Im Grunde ein besseres Theraband mit ein wenig mehr nutzen. Er hat uns dann auch gleich seine lieblings Flossing Übung an ihm durchführen lasssen.

Wie ich schon sagte: Crazy Typ

3. Finger Massage Ringe

Nicht nur für Kletterer interessant. Nach eigenen Aussagen entspannt sich über Reflex oft noch viel mehr. Am besten testen.

 

Ich persönlich finde immer interessant was ein Weltreisender so mit sich herum schleppt.

 

  • Zum Thema Aufwärmen

Tristan ist kein großer Fan von gesondertem aufwärmen. Er sagt es ist wichtig den Körper an die Belastung und Beweglichkeit der Zielbewegung heranzuführen. mit anderen Worten Progressionen einer Zielbewegung. Keine Hampelmänner und Co.

 

  • Krafttraining

Ein für mich doch immer recht spannendes Thema. Vor allem weil Er ein echtes Vieh ist. Ich hab zum ersten mal einen Elevator in life gesehen was scon sehr beeindruckend ist.

 

Ich werde jetzt einfach ein paar seiner Aussagen raushauen in der Hoffnung, dass ihr was davon mitnehmen könnt:

 

  1. Ring Support und False Grip sind absolute Prerequesits für das Training an den Ringen.
  2. Wenn du gut sein willst an den Ringen mache es mindestens alle 7-10 Tage.
  3. Elbogenstand Planche ist Bullshit.
  • Front Lever
  1. Einbein Frontlever ist Bullshit(Hüftbeuger werden nicht adequat trainiert.
  2. eccentrics sollten nicht zu langsam sein wenn man sich z.B. in den Frontlever ablässt. Ziel sit die statische Halteposition.
  3. Genau so nicht in den Hang fallen lassen nach dem Set.
  4. Backlever muss man nicht trainieren. Nr. 1 Priorität sollte Frontlever haben. Der Rest kommt alleine.

 

  • Isometrische Positionen und Exzentrische Übungen sind King! Overload.

 

  • Sets und Reps sollten variiiren je nach Ziel. Interessanterweise decken sich sein WH Bereiche sehr gut mit den Charts aus Overcoming Gravity. Nebenbei erwähnt produziert Tristan viele Straddle Planches und Frontlever. irgendwas scheint er richtig zu machen.

Das Buch ist schienbar mittlerweile auf deutsch erhältlich!?

  • Intuitives Training vs. Planung

Für die vieltrainierer und researcher gilt einfach auf den Körper zu hören. Ein Körperteil fühlt sich schwach an? Mach Pause. Wenig Zeit bedarf etwas Planung!

  • Max Strength beats High reps

Sagt eigentlich alles…#teamnocardio

  • Bent Arm vs. Straight Arm

Bent Arm Sessions ca 3 Woche/Straight Arm ca 4

Trennbar in BA oder SA Tage oder man mixt z.B BA Push mit SA Pull.

 

  • Typischer Aufbau einer seiner Pelican Trainingssessions:
  1. 4-6x1rep Maximal schwere Progression mit 10 Min Pause
  2.  3-5×3-5 „Hypertrophy Bereich“ gleiche Bewegung nur viel leichter.
  3. „Auxillary Work“ = Irgendwas was die Zielbewegun unterstütz in einer Art Back off Set bis zu 20-25 reps. kann auch in den Fall z.B die Cuban Rotation o.ä. sein.
  • Typischer Aufbau einer Front Lever Trainingssession:
  1. 4-6x FL Negative Raises
  2. 3-5×3-5 Tuck 360 °Pulls
  3. Straight Arm YTWL Raises

 

  • Wichtig: GET STRONGER EVERY SESSION

 

So sollte man Regeneration und Intensität viel Aufmerksamkeit widmen!

  • Ernährung: Paleo 2.0.

Viel Darmpflege, Special Supplemente, Canabinoide, Fish Oil, Vitamin D, Adaptogene usw. Da reichte die Zeit nicht mehr wirklich. Er schwörrt übrigens auf Lavendel öl für alle Art von äußerlichen Anwendungen.

 

Soviel zum Walk the Fire Seminar bei Tristan Kobayashi.

 

Ich hoffe ihr konntet wie gewohnt etwas brauchbares mitnehmen und ich würde mich freuen euch auf meiner Convention zu sehen!

ich freue mich natürlich immer über teilen oder darüber eure eigenen Seminarberichte zu veröffentlichen. Ich hoffe die neue Webseite mit der verbesserten Navigation erleichtert das nachschlagen etwas.

 

 

4 Kommentare

  1. Hallo Thomas,
    danke für Deinen sehr guten Bericht. Tristans Ansicht zum Aufwärmen kann ich voll unterschreiben, führe selbst nur minimalstes Aufwärmen nur für die entsprechenden Sehnen und Gelenke durch.
    Zur Backlever: kommt wirklich von selbst – aber wenn man von der perfekten Backlever sich wieder gestreckt hochziehen möchte bedarf es etwas Training, zumindest alle 4-5 Wochen einmal für ca. 4-5 Trainingseinheiten. So meine Erfahrung…
    Schöne Grüße aus Garmisch!!!

    • Danke Dieter, hoffe bald geht sich mal wieder ein gemeinsames Training aus! Zum Thema aufwärmen hat er noch gesagt 5,5,3,1,1,1 Wh mit steigender Intensität. Dann beginnt das Workout. Zum Frontlever – es gibt nur den 100% Straight Arm FL….wenn du den drauf hast sollte der BL kinderkram sein. Viele Grüße Thomas

1 Trackback / Pingback

  1. Ins blaue trainieren – Trainingsnomaden

Schreibe einen Kommentar zu ThomasWulff Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*