Vielseitigkeit…

….ist gefragt.

Ich bitte die zahlreichen englischen Klugscheisserphrasen im Folgenden zu entschuldigen
Krafttraining, Beweglichkeit, Ausdauer usw. Alles unter einen Hut bringen nicht leicht.

Ergänzend sollte es am besten sein. Während einzelne Bereiche gezielt gepusht werden, gilt es andere zu erhalten.

Viel Fokus auf „unangenehme Übungen“ stand seit langem auf dem Programm.  

Wofür eigentlich, habe ich mich zuletzt oft gefragt.

Wer kennt diese Tage nicht. Viel zu Heiß(30 Grad), Trainingspartner viel zu weit weg(1,5 Std. fahrt), zu wenig Nahrung im Bauch, Stress im Alltag x10, dazu noch viel weniger Zeit als sonst für das gewohnte Trainingsprogramm, Bammel vor der Anstrengung die eine schwere Hantel auf dem Rücken auslöst usw…


So ein Tag war zum Beispiel letzte Woche Donnerstag. Herausgekommen ist eine nette kompakte Einheit

4×5 WH Langhantelkomplexe. So wie hier beschrieben. Nur mit Überkopfkniebeugen anstelle der GoodMornings.

Ich möchte diese nicht mehr missen! Bereiten mich ideal auf folgende Langhanteleskapaden vor. Wie gewohnt berichte ich gern von Dingen die sich bewährt haben. Die Komplexe sind mal wieder sowas! Etwas angepasst habe ich das Wh-Format. 4×5=20 Wh ist angenehmer als 6,5,4,3,2,1=21 Wh. Da die Gewichte meist bei lediglich 20-30 Kg liegen, sind Singles einfach lästig 🙂
Pausen kurz. D.h. ca. 1 Minute.

Danach eine fiese Kombination:

Part 1:
Frontkniebeugen 5×5 im Supersatz mit Seilklettern. Bei meinem Trainingspartner genieße ich den Luxus ein 5 Meter Seil komplett durchklettern zu können. Nichtsdestotrotz würde ich 3 Meter Strecken wie man sie leider oft nur zur Verfügung hat, keinem Seilklettern immer vorziehen. Die Länge gibt einen völlig neuen Reiz!

Zurück zum Thema. Demnächst mal mehr über ein wirklich langes Seil!

Also die Kombination  einer schweren Langhantelgrundübung mit einer schweren BWE Übung.
 „Rest as needed“.

Part 2:
3×15 relativ steifbeiniges Kreuzheben im Supersatz mit negativen Chest to Floor HSLS.

CtoF HSLS zum ersten mal im Programm. Nachdem Rückenkrämpfe und Ganzkörperzittern überwunden sind gilt es eine Übung mit hohem Anspruch an das Gleichgewicht durchzuführen. Sagen wir mal unangenehm.

Dauer unter einer Stunde. Schweißfaktor hoch, Motivation vorher im Keller, „Aufgebewinseln“ im Kopf hoch, Glücklichkeit im Anschluß umso höher.

Ich habe immer wieder feststellen müssen. Es sind  genau diese 60-80 % der Trainingseinheiten, bei denen die Bedingungen alles andere als optimal sind.

 „Thats where the magic happens“ 


Wozu also das Ganze? 

Vielleicht habe ich im laufe der letzten 2 Tage eine Teilantwort darauf gefunden. „Um Dinge mit dem eigenen Körper erleben zu dürfen, die einem sonst verwährt bleiben würden“

Vielseitigkeit forderte die Unternehmung dieses Wochenendes. Es galt knapp 2000 Höhenmeter mit vielen Kletterstellen und längeren Klettersteigabschnitten zu überwinden. Das ganze mit einem, unnötig schweren ,Rucksack auf dem Rücken. Das Wetter gestern gegen uns. Heute ein Postkartenpanorama nach dem andern.

Nachtlager 1: geräumt um 0:30 wegen Regen
Ausblick Nachtlager 2: Regensicher
Nachtlager 2 nach ca 1 Std Abstieg im dunklen.

 

Sonnenaufgang Nachtlager 2
Random
Nächtlicher Zufluchtsort

Ungewohnt, derartige Ausdauerbelastungen. So war die größte Höhenmeterbewältigung im Aufstieg, bisher knapp unter 1000 an einem Tag.
Das doppelte in aufrechter, kletternder, auf allen Vieren bewältigender Form. Für mich eine Herausforderung. Trotz vermeintlich gutem Trainingszustand.

Das beste an der Sache neben den unvergesslichen Erlebnissen der abenteuerlichen Aktion:
Die Hüfte hat das Spielchen mit gemacht. Genauso der untere Rücken. Bei o.g. weitaus weniger anspruchsvollen Märschen immer ein sehr heikles Thema.

Das hat mir viel zu denken gegeben. Worauf war mein Training der letzten Monate ausgerichtet und in welche Richtung soll es weiter gehen?

Was interessieren mich hohe Leistungen in Übung XY, wenn sie mich bezüglich meiner anderen Aktivitäten nicht weiter bringen?
„Somewhere in China, a little girl is warming up with your max“

Was nützt es mir ein Training voller Paradeübungen zusammenzustellen und bei den eigentlichen Baustellen nicht weiter zu kommen?

Ich werde wohl an keiner Olympiade mehr teilnehmen. Daher werde ich mir wohl auch in Zukunft immer und immer mehr die Frage nach dem Fokus und der Zielsetzung stellen und noch mehr Hinterfragen: Was und Wozu mache ich das alles?

Die Antwort könnt ihr ja lesen. Die Traktierung der Hüftschwächen und Schwachstelle „LWS“ hat sich ausgezahlt. Die von mir immer wieder angesprochenen Themen wie Glutealaktivierung, Frontkniebeugen, Swings usw. Es lohnt sich gezielt an seinen Schwächen zu arbeiten.

Erschöpfung fördert Glückshormone. Im Nachhinein sind es solche Erlebnisse die mich auch bei o.g. unangenehmen Bedingungen weiter machen lassen.

Auch wenn ich das Gelaber nicht mag.
„Raus aus der Komfortzone“

 

Die Gletscherwasserdusche
Die Belohnung

 

3 Kommentare

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  1. Dies und Das – Trainingsnomaden

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